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Leserbrief Süddeutsche Zeitung 02.01.2017, Kim Björn Becker: Pflegereform – „Niemand muss sich Sorgen machen
5. Januar 2017
– Artikel Süddeutsche Zeitung: Pflegereform – „Niemand muss sich Sorgen machen„
– LESERBRIEF:
Sehr geehrter Herr Becker,
sehr geehrte Damen und Herrn der Redaktion,
Minister Gröhe ist ein überzeugter Anhänger der von ihm selbst initiierten Pflegereformen. Das ist verständlich.
Man kann nur hoffen, dass der Hilfebedarf Pflegebedürftiger mit den neuen Regelungen besser erfasst wird und in der Folge eine bessere Pflege geleistet werden kann. Wissen kann es derzeit niemand, auch nicht der Minister.
Auf dem Papier scheint alles geregelt. Die Theorie wird sich in der Praxis des Lebensalltags beweisen müssen.
Mit großem Respekt vor den Leistungen der professionellen Altenpflege: Wir Bürger leisten derzeit ehrenamtlich an 24 Stunden und 365 Tagen einen erheblichen Teil von Pflege und Betreuung neben Beruf, Familie und allen sonstigen Alltagsherausforderungen.
Wie lang wird diese Leistung noch verschwiegen in Beiträgen zum Thema „Pflege“?
Wie lange soll diese Pflege- und Betreuungsleistung noch ohne jeden finanziellen Leistungsausgleich erbracht werden? Wofür werden unsere Solidargelder verwendet? Warum haben wir, die Bürger, als die Finanziers und Auftraggeber der Pflege weder bei der Verwendung unserer Gelder noch bei den Rahmenbedingungen unserer Pflege Mitspracherechte?
Wie kann der Gesundheitsminister davon ausgehen, dass alles gut funktionieren wird?
Das ist zu hoffen, aber letztendlich muss doch das Urteil von Pflegebedürftigen und Pflegenden maßgeblich sein, oder etwa nicht?
Mit besten Grüßen,
Brigitte Bührlen