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* LESERBRIEF * Süddeutsche Zeitung 03.04.2018: „Zeit für eine Diskussion“
3. April 2018
Zeitungsartikel auf die sich der Leserbrief bezieht:
– Süddeutsche Zeitung 24.03.2018 : – Buch zwei – „4,95 € “ , Kristiana Ludwig , Ann-Kathrin Eckardt
– Süddeutsche Zeitung 24.03.2018: – Buch zwei – „Wie auf dem Basar“, Kristiana Ludwig
Leserbrief Originaltext:
Sehr geehrte Frau Ludwig,
Sehr geehrte Frau Eckardt,
für Ihre ausgesprochen kompetenten und sorgfältig recherchierten Artikel bedanke ich mich!Sie haben es geschafft, sachlich und fundiert das Kernproblem der Pflege in Deutschland darzustellen: Pflege ist ein Geschäft, die Pflegewirtschaft ist eine wichtige Säule der deutschen Wirtschaft. Ihre Interviewpartner sind seit vielen Jahren mit dem seit Einführung der Pflegeversicherung ökonomisierten deutschen Pflegesystem vertraut. Sie wissen, wovon sie sprechen. Sie kennen das System durch und durch.
Eine Frage ist für mich als Bürgerin und Angehörige von zentraler Bedeutung: „Warum ist es so, wie es ist“?
Meine Erklärung nach 20 jähriger Begleitung meiner demenzkranken Mutter und weiterem über 10 jährigem Engagement zu Pflegethemen ist:
Bei Einführung der Pflegeversicherung wurde die Pflege der freien Pflegewirtschaft überlassen. Angebot und Nachfrage sollten die Qualität regeln.
Versicherungsunternehmen (Kassen) wurden im Rahmen der Selbstverwaltung mit hoheitlichen Versorgungsaufgaben betraut. Damit haben sich Staat und Politik der Fürsorgepflicht gegenüber den Pflegebedürftigen und den sie Pflegenden entledigt.
Vielleicht ist es an der Zeit für eine gesellschaftliche Diskussion unter dem Motto: „Wie wollen WIR pflegen und gepflegt werden“?
Mit besten Grüßen,
Brigitte Bührlen