Martina Pühl-Bennewitz

 

....eines Tages, ganz unverhofft und vollkommen naiv wurde ich zur pflegenden Angehörigen meiner Eltern. Die Betreuung aus einer anderen Stadt war kompliziert und anstrengend und hat alle Beteiligten, auch meine Eltern an den Rand der Belastung gebracht. Ich tauchte ein in die Tiefen und Untiefen der mangelnden Information, das Dickicht der unterschiedlichen Interessen aller beteiligten Organisationen. Manche waren hilfreich, andere nur zum Teil, vieles war undurchsichtig und verwirrend. Zu meinem großen Glück begegnete mir eines Tages Brigitte Bührlen, die mich unermüdlich aufklärte, beriet und mir eine unsagbare Hilfe war. Meine Verwunderung über die zu-und Umstände in Heimen und alle damit verbundenen Organisationen wuchs und mir wurde langsam klar, das hier ein großes, staatlich abgesegnetes Konstrukt gibt, das darauf basiert möglichst viel Geld zu verdienen und gleichermaßen möglichst viel einzusparen durch die unentgeltliche Mithilfe pflegender Angehöriger. Es geht um uns! Wir sind die Auftraggeber und bezahlen alles - egal ob aus der privaten Kasse oder durch unsere Steuern. Mein Antrieb ist, die Menschen zu informieren, daraus  resultierend Fragen zu stellen, Position zu beziehen und die Stimme zu erheben. Wer sich nicht kümmert, kann auch nichts verändern. Das treibt mich um und an!